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Ausflug in die Vergangenheit – so entstand die Landschaft
Die Schaalsee-Landschaft ist geprägt durch eiszeitliche Bodenformationen. Vor ca. 300.000 Jahren schob sich ein bis zu 3.000 m hohes Eisschild von Skandinavien aus in Richtung Mitteleuropa. In mehreren zwischenzeitlichen Warmzeiten schmolz das Eis teilweise ab.
Erst vor 12.000 Jahren, in der Weichselzeit, tauten die letzten Gletscher in der Schaalseeregion. Das Schmelzwasser floss zum Teil mit riesiger Kraft. Mächtige Wasserströme durchbrachen dabei die Endmoränengürtel und sprudelten tiefe Rinnenseen aus.
Auf diese Weise entstand der Schaalsee. Mit seiner Form und Tiefe ist er ein eindrucksvolles Beispiel für die enorme Kraft des Wasserflusses.
Während des Vorschiebens des Gletschereises wurden große Mengen von Gestein mitgetragen. Beim Zurückweichen des Eises blieb dieses zurück und hinterließ wallartige Formationen, die sogenannten Moränen. Eine andere heute noch in unserer Region erkennbare postglaziale Landschaftsform sind die Oser. Diese langen geradlinigen oder gewundenen Kiesrücken entstanden durch unter den Gletschern verlaufende Schmelzwassertunnel, die sich später mit Geröll füllten und heute die Landschaft wie Bahndämme überragen.
Eine weitere geologische Besonderheit sind die Sölle. Diese rundlichen, wassergefüllten Vertiefungen haben zum Teil einen Durchmesser von bis zu 30 Metern. Sie sind charakteristischer Bestandteil der heutigen Landschaft. Entstanden sind auch sie schon während der Eiszeit, indem große Eisblöcke beim Vordringen der Gletscher abgerissen und in den Untergrund gedrückt wurden. Diese sogenannten Todeisblöcke tauten später ab und hinterließen die typischen kraterförmigen Wasserlöcher als „Augen der Landschaft”.
Ihr heutiges Erscheinungsbild verdankt die Region auch dem Menschen. Er hinterließ seine Spuren durch Landwirtschaft, Handwerk, Handel und Gewerbe. Die relativ geringe Nutzungsintensität gerade der letzten Jahrzehnte beeinflusste das heutige Landschaftsbild maßgeblich.
Eine große Besonderheit ist der für mitteleuropäische Verhältnisse hohe Anteil nährstoffarmer Seen sowie das Vorhandensein zahlreicher Moore, Sümpfe und Brüche in Verbindung mit Wald- und Grünlandflächen. Im Grunde ideale Bedingungen für den Kranich auf der Suche nach Brut- und Rastrevieren. Im Grunde – denn der Klimawandel und nachteilige menschliche Handlungen verschieben eben diese Bedingungen ins Negative. Lassen Sie uns gemeinsam dagegen angehen!